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Die große TV-Frequenz-Umbelegung bei Vodafone: Was ihr jetzt wissen müsst

Die umfassende Modernisierung des Kabelnetzes bringt Änderungen für Millionen von Haushalten mit sich

Vodafone führt seit Juli 2025 eine der größten Frequenz-Umbelegungen in der deutschen Kabelfernsehgeschichte durch. Was zunächst nach einem rein technischen Vorgang klingt, hat weitreichende Auswirkungen auf euch als Zuschauer. Besonders betroffen sind die ehemaligen Unitymedia-Gebiete in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen.

Warum die Umbelegung notwendig ist

Seit der Übernahme von Unitymedia durch Vodafone im Jahr 2019 existierten im deutschen Kabelnetz zwei völlig unterschiedliche Frequenzsysteme nebeneinander. In den ehemaligen Kabel Deutschland-Gebieten starteten die TV-Frequenzen bei 330 MHz, während sie in den Unitymedia-Regionen bereits bei 114 MHz begannen. Diese Fragmentierung des Frequenzspektrums verhinderte eine effiziente Netznutzung und blockierte wichtige Kapazitäten.

Die Vereinheitlichung auf ein gemeinsames Frequenzraster zwischen 346 bis 498 MHz, 522 bis 562 MHz und 610 MHz schafft nun die technische Grundlage für höhere Internetgeschwindigkeiten. Vodafone-Technikchefin Tanja Richter bestätigte bereits deutliche Entlastungen der Netzkapazitäten von bis zu 30 Prozent im Downstream in bereits umgestellten Gebieten.

SD-Abschaltung: Das Ende einer Ära

Parallel zur Frequenz-Umbelegung hat Vodafone am 7. Januar 2025 einen historischen Schritt vollzogen: Die SD-Versionen von „Das Erste“ und den Dritten Programmen wurden komplett abgeschaltet. Betroffen sind damit Programme wie BR Fernsehen, hr-fernsehen, MDR Fernsehen sowie alle regionalen NDR-Ableger.

Diese Entscheidung folgt der ARD, die zum gleichen Zeitpunkt ihre SD-Verbreitung via Satellit beendete. Weniger als zwei Prozent der Vodafone-Kunden nutzen noch Receiver, die ausschließlich SD unterstützen – meist handelt es sich um über zwölf Jahre alte Geräte von Kabel Deutschland oder Unitymedia.

Der Wechsel zu H.264: Mehr Effizienz bei gleicher Qualität

Ein entscheidender technischer Fortschritt ist die Umstellung der SD-Programme von MPEG-2 auf das moderne H.264/MPEG-4-Kompressionsverfahren. Diese Technologie benötigt deutlich weniger Bandbreite bei gleicher oder sogar besserer Bildqualität. Während MPEG-2 etwa 6 Megabit pro Sekunde für gute Qualität benötigt, reichen bei H.264 bereits 2 Megabit. In der Praxis bedeutet das: H.264 benötigt bis zu 50 Prozent weniger Bandbreite als MPEG-4 und sogar noch weniger im Vergleich zu MPEG-2.

Die freiwerdenden Kapazitäten nutzt Vodafone für Internetdienste und höhere Datenübertragungsraten. Mit DOCSIS 3.1 sind bereits Gigabit-Geschwindigkeiten im Download und 50 Mbit/s im Upload möglich, zukünftig sind sogar 100 Mbit/s Upload geplant.

Zeitplan und betroffene Gebiete

Die Umbelegung erfolgt schrittweise bis Mai 2026. Nach dem Start in Krefeld am 8. Juli 2025 folgen nun weitere Regionen:

August 2025: Böblingen, Köln, Bonn, Bielefeld und Wuppertal sind bereits umgestellt oder stehen unmittelbar bevor

September 2025: Frankfurt, Siegen, Freiburg und weitere Großstädte folgen

Die genauen Termine für euer Gebiet findet ihr unter vodafone.de/frequenzumbelegung

Was ihr beachten müsst

Die meisten modernen Fernseher und Receiver führen automatisch einen Sendersuchlauf durch und finden die Programme auf ihren neuen Frequenzen. Vodafone empfiehlt dennoch, die Geräte in der Umbelegungsnacht am Strom zu lassen.

Wichtig: Nach der Umstellung müsst ihr eure Favoritenlisten neu einrichten und Aufnahmen neu programmieren. Die automatische Senderplatzierung sortiert die Programme in eine neue, vorgegebene Reihenfolge.

Langfristige Auswirkungen

Die Frequenz-Umbelegung ist mehr als nur eine technische Anpassung – sie ist die Grundlage für die digitale Zukunft des Kabelfernsehens. Die gewonnenen Kapazitäten ermöglichen nicht nur höhere Internetgeschwindigkeiten, sondern schaffen auch Raum für neue Services und Streaming-Angebote.

Mit der geplanten Einführung von DOCSIS 4.0 in den kommenden Jahren werden sogar Geschwindigkeiten von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde möglich. Die aktuelle Umbelegung legt dafür den technischen Grundstein.

Die Umstellung mag kurzfristig für Verwirrung sorgen, langfristig profitiert ihr jedoch von einem moderneren, effizienteren Netz mit deutlich besseren Internet- und TV-Services. Ein weiterer Schritt in Richtung einer vollständig digitalisierten Medienlandschaft ist damit getan.

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